Vögel im Winter richtig füttern

Tipps zur Vogel-Winterfütterung aus eigener langjähriger Erfahrung.

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Das Wichtigste:
Fettreiches Futter füttern Morgens füttern Futterqualität
  • Füttern Sie von Oktober bis Mai.
    In normaler Umgebung kann man Wildvögel nicht überfüttern, sie ziehen natürliches Futter immer dem Supermarktfutter vor.
  • Unbedingt füttern bei Schnee und Temperaturen ab 0 Grad und kälter.
  • Füttern Sie regelmässig. Vögel gewöhnen sich an Futterstellen und verlassen sich auf Sie.
  • Die Tageszeit ist überlebenswichtig!
    Vögel benötigen Futter ganz besonders am frühen Morgen (bei Morgendämmerung) und am Abend (vor Abenddämmerung). Achten Sie darauf dass dann die Futterstellen aufgefüllt sind.
    Wenn ein Vogel nach einer kalten Winternacht binnen 20 bis 30 Minuten nichts zum Fressen findet, hat er nicht mehr die Kraft weiterzusuchen und stirbt!
    Vor der Abenddämmerung benötigen Vögel nochmals verstärkt Futter um die Energiereserven für die bevorstehende kalte Nacht aufzufüllen.     
    Auswahl an Vogelhäuschen bei Amazon:
  • Kaufen Sie nicht das was der Supermarkt/Online-Shop bewirbt oder empfiehlt, sondern das was gut für das Tier ist.
    Der gewöhnliche Einzelhandel hat keinerlei Interesse am Wohl eines Tieres, sondern einzig an maximalen Umsatz und Gewinn. Manche Produkte sind so aufgemacht dass sie den Menschen (Kunden) besonders ansprechen, für den tatsächlichen Bedarf eines Tieres jedoch unbrauchbar, schädlich oder völlig überteuert sind.
  • Kaufen Sie Großverpackungen, Sie sparen Geld und Verpackungsmüll. Vogelfutter ist 1 bis 2 Jahre haltbar, wenn es trocken, dunkel und bei ca. 15 Grad gelagert wird.
  • Achten Sie beim Kauf darauf dass das Futter noch frisch ist und nicht überlagert ist. Ein Vogel kann verdorbenes Futter nicht reklamieren - er stirbt sofort daran.
  • Vorsicht beim Kauf von Futter bei "Gemischtwaren-Händlern" oder Auktionen, ohne fachgerechte Lagerung. Falsch gelagertes oder altes Futter, das bereits verdorben oder ranzig ist können Sie online nicht erkennen.
  • Vorsicht auch beim beliebtesten deutschen Wildvogelfutter;
    dem Meisenknödel. Hier gibt es inzwischen erhebliche Qualitätsunterschiede!
    Bei mehreren Einzelhandelsketten werden seit circa 2013, auffallend minderwertige Meisenknödel angeboten. Diese Meisenknödel sind von dunklerer Farbe, betonartig fest gepresst und innen von sandiger Konsistenz. Der wichtige Fettgehalt scheint gering, möglicherweise ist wertloser Sand beigemischt.
    Minderwertige Meisenknödel enthalten auch unnötig viele Sonnenblumenkerne, um kostengünstig das Gewicht von 90 Gramm zu erreichen.
    Gleichbleibend gute Qualität haben nach meinen Erfahrungen, z.B. die Meisenknödel der Hersteller Pauls Mühle (bei Amazon) und Erdtmann (Amazon):

  • Beim Kauf eines Vogelhäuschen müssen Sie darauf achten dass keine giftigen Anstrichfarben und schädlichen Materialien verwendet wurden. Notfalls fragen Sie beim Händler nach. Lassen Sie das Vogelhaus nach dem Kauf, sicherheitshalber einige Tage zum Ausdünsten im Keller oder in der Garage stehen.
  • Ein Vogelhäuschen sollte so aufgestellt werden, dass es gegen die besonders kalten Winde und Wetter aus Norden und Osten geschützt ist.
  • Statt Vogelhäuschen, Futterspender und Hängeware, können Sie das Vogelfutter auch in flache Schüsseln aus Plastik oder glasierten Ton füllen. Bei mir haben sich dafür Blumentopf-Untersetzer aus dem Baumarkt bewährt. Der Rand sollte nicht höher als 1 cm sein. Beispiel von Amazon:

  • Einige Vogelarten wie Amsel und Ringeltaube nutzen ein Vogelhaus nicht, da sie Futter vorwiegend direkt vom Erdboden aufnehmen, stellen Sie für diese Tiere eine flache Schüssel mit Futter auf oder besser; streuen Sie das Futter direkt auf der Erde aus.
  • Futter in Netzen zum Aufhängen wie Meisenknödel und Futterstangen, nehmen Vögel häufig nicht an, da das Anfliegen, Festkrallen und Herauspicken für den Vogel zu mühsam ist und zu viel Kraft kostet. So kann eine Meise mit 20 Gramm Körpergewicht nach einer kalten Winternacht im Freien, diese Energieleistung kaum noch aufbringen. 
  • Meisenknödel und anderes Futter in Netzen ist für Vögel nicht ungefährlich, sie können sich in dem Netz verfangen!
  • Denken Sie an alle Vögel und füttern Sie neben Körnerfutter auch weiches Futter (Haferflocken, Fett).
  • Sonnenblumenkerne mit Schale sind als Winterfutter nicht optimal, da jede Schale vom Vogel erst kräftezehrend aufgebrochen werden muss. Besser sind bereits geschälte Sonnenblumenkerne, sie sind zwar etwas teurer, dafür müssen Sie auch keine leeren Schalen aufkehren (Amazon):

  • Die Futterstellen müssen vor Regen und Schnee geschützt sein. Nass gewordenes Futter müssen Sie wegwerfen (Biotonne).
  • Bei Trockenheit stellen Sie in der Nähe der Futterstellen eine Schale mit frischen Wasser. Das Wasser muss allerdings täglich gewechselt werden und die Schale heiß ausgespült werden.
  • Vogelhaus und Futterschalen sollten täglich gereinigt werden, besonders wegen des dort abgesetzten Vogelkots. Dafür benötigt man nur wenige Minuten; das Vogelhaus mit einem Handbesen auskehren, die Futterschalen mit heißen Wasser ausspülen.
  • Universalfutter für alle Vögel
    Vögel benötigen im Winter vor allem Fett. Mit wenigen Handgriffen können Sie aus handelsüblichen Meisenknödel ein Futter "herstellen" das für die meisten Vogelarten geeignet ist und auch gefressen wird (bebilderte Anleitung): 

    • Nehmen Sie einen Meisenknödel und schneiden Sie das Netz oben auf und nehmen den Meisenknödel heraus.
    • Zerkleinern Sie den Meisenknödel mit einem kurzen stumpfen Küchenmesser.
    • Noch verbliebene grössere Stücke mit den Fingern zerbröseln.
    • Fertig!

    In kalten Wintern habe ich von dieser Art Futter in einem kleinen Vogelrevier, täglich circa 3 kg verfüttert.
    Das Futter wurde gut angenommen von Meisen, Sperlingen, Amseln, Stare, Eichelhäher, Türkentauben, Elstern und Ringeltauben. Durch das Zerkleinern werden Fett und beigemischte Körner getrennt (für Hart- und Weichschnäbler) und die Futteraufnahme ist für den Vogel wesentlich einfacher.
  • Wenn Sie einen Garten mit Obstbäumen haben, lassen Sie Fallobst über die Wintermonate liegen. Fallobst ist gutes Futter und besonders beliebt bei Amseln und Dohlen.
  • Laub im Garten kann außerhalb des Rasens liegen bleiben. Laub ist guter natürlicher Dünger und Nahrungsquelle für Vögel.
Noch mehr Informationen und hilfreiche Tipps (z.B. Futter für Wildvögel selber machen) finden Sie auf der Seite Wildvogelhilfe.org.
Autor: Ilse



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